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Soedrafort

Altes Blut und neue Wege

27.10.2017 – 29.10.2017 im Slawendorf Passentin

Der angestiegene Flusspegel verhinderte, dass die Reisenden die Furt passieren konnten. Während sie das Lager aufschlagen wollten, kam ein alter Mann seines Weges. Er schaut eine Weile zu, bevor er die Reisenden anspricht.

„Ihr seid wohl nicht von hier. Das ist keine kluge Idee. Nachts unter freiem Himmel zu lagern, ist in der Südfeste nicht der beste Gedanke. Fremde Gestalten können ihren Weg an euer Feuer finden und sie meinen es nicht immer gut mit euch. Nicht weit von hier liegt ein Dorf. Dort wird man euch aufnehmen und Schutz bieten können.“

Der alte Mann sollte Recht behalten. Es dauerte nicht lang, bis die Reisenden bei Einbrechen der Dunkelheit, das von Palisaden umringte Dorf erreichten.

Geschichte und Plot

 

Gleich nach der Begrüßung durch den Jarl des Dorfes Svartholm, gerieten die Rotisten mit den Anhängern des Alten Glaubens aneinander. Die Anhänger des Alten Weges, unter denen auch die weit aus dem Westen stammenden Weldriten waren, befürchteten, dass ihr Glaube von den Rotisten zurückgedrängt werde. Die Rotisten hingegen witterten in den religiösen Riten der Südfester Teufelswerk und dämonischen Einfluss, und waren auf die Bekehrung der „verblendeten Heiden“ erpicht.

 

Diesen Zwist machte sich ein uraltes Übel zunutze: Svartholm wurde von einem Garst und seinen Schergen heimgesucht. Die Garste entstanden in der Mythologie der Südfester als mächtige Geister der Zwietracht, die von den Göttern mit vereinten Kräften besiegt wurden. Dem Garst dienten die Draugr, mumifizierte Leichname von Kriegern, die der Unhold aus ihren Gräbern zurück in’s (Un)leben rief. Diese Draugr, die in Wellen wieder und wieder gegen Svartholm anrannten, waren für jedermann im Dorf eine Bedrohung, ob Rotist oder nicht. Jeder für sich waren sie keine sehr gefährlichen Kämpfer, aber in ihrer unerschöpflichen Masse schliffen sie die Kampfkraft der Verteidiger Stück für Stück herunter. So war offenkundig, dass das Übel an der Wurzel – dem Garst – zu packen war, wollten Reisende und Dorfbewohner nicht über kurz oder lang zugrunde gehen. Der Garst jedoch hielt sich verborgen, und blies immer wieder den Priestern und dem Jarl von Svartholm Träume ein, die die Zwietracht mehren sollten.

Alte Überlieferungen der Südfester zeigten auf, wie man den Garst aus seinem Versteck locken und ihn schließlich besiegen könne. Dazu mussten allerdings die Priester des Alten Glaubens und der Rotisten ihren Zwist beilegen und Seite an Seite arbeiten. Es galt, ein Artefakt - das Band der Eintracht - zu weben, zu dem jeder Anwesende ein Kleinod beisteuerte; für die neun Alten Götter und für die rotistische Kirche je einen Streiter zu finden, der sich dem Garst entgegenstellt; und das Monster schließlich durch eine einträchtige Andacht soweit zur Weißglut zu treiben, dass es sich offenbarte. Doch schien genau dies angesichts der unversöhnbaren Rotisten vom Orden der Einen Wahrheit nicht einfach.

Doch schließlich fand man im gemeinsamen Feind eine Einigung. Der Garst wurde durch die ihm verhasste Einigkeit gezwungen selbst in Erscheinung zu treten, als die einträchtige Messe aller anwesender Glaubensrichtungen gefeiert wurde. In dieser wurden Lobenhymnen und Gebete zu den alten Göttern und Milena gesprochen. Auch der Glaube an Eraziel war vertreten, da sich einige Anhänger dieses Glaubens ebenfalls vor Ort fanden.

Schließlich traten die erwählten Streiter dem Garst entgegen, während die restlichen Anwesenden die vordgringenden Draugr in Schach hielten. Mit jedem Kampf schwand die Kraft des Garstes und so konnte der letzte Streiter ihm den vernichtenden Todesstoß verpassen.

Der Garst war besiegt, doch die Zukunft Svartholm ist ungewiss. Die Reisenden zogen ihrer Wege. Doch die Rotisten hatten die bekenndenen Heiden nicht vergessen...

frei nach dem Artikel über das Södrafort in der Larp-Zeit von Claes Horsmann

   

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